Das Feiern der christlichen Feste im Jahreslauf ist ein wichtiger Bestandteil unserer Einrichtung. Die Feste sind mit Ehrfurcht und Besinnlichkeit gestaltet. So fühlen sich die Kinder eingebunden in die religiöse Kraft des christlichen Glaubens, ohne konfessionell gebunden zu sein.
Für die Kinder und die gesamte Kindergartengemeinschaft sind die Feste ein schönes Erlebnis, das bis ins Seelische mitschwingt. Die Gestaltung der Jahreszeitenfeste wird durch Raumgestaltung, Reigen, Fingerspiele, Lieder und Märchen sinnbildlich unterstützt. Neben den christlichen Festen werden bei uns Geburtstage der Kinder und der Erzieher, das Abschiedsfest der „Königskinder“ und das Sommerfest gefeiert.
Das Sommerfest feiern wir mit den Kindern und Eltern gemeinsam. Wir tragen den bunt geschmückten Sommerbaum in den Garten, ziehen mit den Kindergartenkindern hinterher und beginnen das Fest mit Liedern und Singspielen. Anschließend werden verschiedenen Spiele und die Cafeteria eröffnet. Bei diesem Fest stehen Spiel, Freude und Begegnung im Vordergrund.
Das nächste Fest im Kindergartenjahr ist das Erntedankfest. In der Woche vor dem Fest bringen die Kinder Früchte, Gemüse, Bucheckern, Hagebutten und andere Erntegaben mit. Am Vormittag des Erntedankfestes verarbeiten wir mit den Kindern die Früchte zu einem leckeren Frühstück. Aus dem Gemüse werden verschiedene Suppen fürs Mittagessen gekocht. Vor dem gemeinsamen Mittagessen machen wir mit allen Kindern und Eltern einen Erntereigen und ziehen dann gemeinsam an eine lange Festtafel, um die leckeren Suppen zu essen.
Darauf folgt das Michaelsfest, das wir mit den Kindergartenkindern in den Gruppen feiern. Sankt Michael ist ein Erzengel, der den bösen Drachen besiegt und ihn in die Finsternis verbannt. Michael steht sinnbildlich für den Mut und die Kraft, das Böse und Dunkle zu überwinden. Wir backen am St. Michaelstag mit den Kindern einen Drachen aus Teig, den wir gemeinsam bei einem festlichen Frühstück verzehren. Vor dem Frühstück ziehen wir in den Michaelreigen und zum Abschluß des Vormittags hören wir die Geschichte vom „Stierlein“.
Die Tage werden nun immer dunkler und um dem Dunklen etwas Helligkeit entgegenzusetzen, feiern wir mit allen Kindern und Eltern das Martinsfest.
Sankt Martin war ein Rittersmann, der seinen Mantel mit einem armen Bettler teilte und uns durch seine Tat bis heute ein Vorbild für Mitgefühl und Opferbereitschaft geblieben ist. Die Laternen basteln wir mit den Kinder im Kindergartenvormittag, genauso wie wir die Stöcke gemeinsam schnitzen. Das Fest beginnen wir mit dem Puppenspiel „Das Laternenmädchen“, bevor wir unser Laternenlicht hinaus in die Finsternis tragen. Nach einen Umzug kehren wir wieder auf das Kindergartengelände zurück, wo uns ein großes Feuer, Kinderpunsch und selbstgebackene Weckmänner erwarten.
Die Adventszeit beginnen wir mit dem Adventsgärtlein. Das Adventsgärtlein führt die Kinder durch einen mit Tannengrün gelegten spiralförmigen Weg nach innen zu einem hellen Licht. Auf dem Tannengrün liegen goldene Sterne und verschiedene Edelsteine. Jedes Kind bekommt ein Apfellicht, trägt es zur Mitte, zündet es an der großen Kerze in der Spiralenmitte an und stellt es auf einen goldenen Stern. So wird die Spirale immer heller und zeigt uns symbolisch auf, dass jeder etwas dazu beitragen kann, dass es in der Welt heller wird. Außerdem dient das Fest zur Einstimmung auf die besinnliche Weihnachtszeit und hilft uns, zur Ruhe und somit auch zu unserer eigenen Mitte zu finden.
Das nächste Fest lässt nicht lange auf sich warten. St. Nikolaus war ein gütiger Bischof, der armen und kranken Mitbürgern half und sein Amt mit Würde und Mitgefühl versah. Kinder erwarten am Nikolausfest mit großer Spannung das Klopfen des Nikolaus, der die Kinder alljährlich mit einem Säckchen, gefüllt mit einem Lebkuchenstern, Nüssen und einer Mandarine beschenkt.
Das Weihnachtsfest ist für die Kinder ein sehr wichtiges Fest und wird mit viel Freude erwartet. Im Monat Dezember spielen wir täglich das Weihnachtsspiel, damit die Kinder die Möglichkeit haben, das Ereignis der Geburt Jesu durch das Rollenspiel kindgerecht zu erleben. Die Kinder schlüpfen gerne in die verschiedenen Rollen. Aber auch das weihnachtliche Kerzenziehen, Plätzchen backen oder andere Weihnachtsaktivitäten werden von den Kindern mit großer Freude wahrgenommen und tragen zur besinnlichen Atmosphäre bei.
Nach den Weihnachtsferien beginnt das neue Jahr und das Dreikönigsfest steht an. Wir spielen zum Abschluss des Kindergartenvormittags das Dreikönigsspiel und am Dreikönigsfest gibt es einen Kuchen, in dem ein roter, ein blauer und ein grüner Edelstein versteckt ist. Die Steine symbolisieren die drei Könige und für die Kinder ist es immer wieder spannend, wer die Steine in seinem Stück Kuchen vorfindet.
Danach beginnt die närrische Zeit und wir feiern Karneval mit einem besonderen Motto. Dies kann beispielweise das Thema Zauberwald, Handwerker, Märchenwelt, Zirkus oder ein ganz anderes Thema sein. Die Kinder kommen an diesem Tag verkleidet in den Kindergarten und es werden zu dem festgelegten Motto verschiedene Aktivitäten, Spiele und ein Reigen durchgeführt. An diesem Fest treffen wir uns mit beiden Gruppen im großen Bewegungsraum zum gemeinsamen Frühstück. Zum Ausklang des Festes kommen die Eltern und Geschwister hinzu und wir vertreiben mit Rasseln, Töpfen u. Löffeln, Handtrommeln und Glocken den Winter.
Mit dem Frühlingsfest wollen wir die aufkeimenden Lebenskräfte einladen und begrüßen.
Wir säen mit den Kindern das Ostergras und zum Frühstück gibt es selbstgebackene Brötchen oder Brot mit Kräuterquark. Zum Abschlusskreis sind die Eltern eingeladen, mit ihren Kindern zusammen den Frühlingsstecken zu binden und gemeinsam Frühlingslieder zu singen. Anschließend gehen wir singend mit den Stecken in den Garten, um die Natur bewusst wahrzunehmen und den Frühling einzuläuten.
Das nächste Fest ist das Osterfest. Das Rätsel von Tod und Auferstehung können die Kinder noch nicht verstehen, jedoch bekommen sie durch das Ostergras ein Bildnis zu diesem Thema. Jedes Kind hat am Frühlingsfest eine Tonschale bekommen, in die es behutsam ein paar Weizenkörner in die Erde gelegt und regelmäßig gegossen hat. Das Saatgut wurde in die dunkle Erde gelegt und es musste "sterben", bevor es wieder aufkeimen und zu neuem Leben erwachen konnte. Am Osterfest suchen wir mit den Kindern Eier im Garten und backen einen Osterkranz zum Frühstück.
Vierzig Tage nach Ostern feiern wir Christi Himmelfahrt. Das Himmelfahrtsereignis wird durch das goldene Ei und die Pusteblume symbolisiert und wir machen in dieser Zeit mit den Kindern eine Wanderung. Dies ist der einzige Tag, an dem die Kinder ihr eigenes Frühstück mit in den Kindergarten nehmen. Denn bei dieser Wanderung ist es eine besondere Freude für alle Kinder, das im Rucksack mitgebrachte Frühstück auszupacken und auf einer Wiese oder Waldlichtung zu genießen. Danach machen wir noch einige Spiele, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.
Zum Pfingstfest werden mit den Kindern Vögel aus Teig gebacken. Die Kinder basteln mit einer Erzieherin eine weiße Taube aus Wolle, die sie an einem Birkenzweig mit nach Hause nehmen. An diesem Fest und einige Tage danach dürfen die Kinder im Morgenkreis eine weiße Kerze für einen anderen, ihm verbundenen Menschen anzünden. So erlebt das Kind um sich herum eine Gemeinschaft von Menschen, für die es etwas tun darf und kann. Denn das Pfingstfest ist zugleich auch das Fest der christlichen Gemeinschaft und des Christuswirkens.
Am Johannitag feiern wir den Geburtstag von Johannes dem Täufer, der für die Menschen ein großer Wegbereiter des Christus war. Von Johannes wird berichtet, dass er sich in der Einsamkeit von Früchten und wildem Honig ernährte. Den Johannitag feiern wir mit bunten Blumenkränzen und einem Frühstück, bei dem wir verschiedene, mit Honig gesüßte Beerenspeisen zubereiten und gemeinsam verzehren.
Das Abschiedsfest der Königskinder ist das letzte Fest im Kindergartenjahr. An diesem Tag gibt es ein besonderes Frühstück und in der letzten Stunde des Vormittags sind alle Eltern und Geschwisterkinder eingeladen, mit uns Abschied zu nehmen. Die Königskinder zeigen vor der Gemeinschaft, was sie sich in der Eurythmie erarbeitet haben. Danach bekommen sie ihr Werk, welches sie sich in den letzten Monaten selbst erarbeitet haben (z.B. einen Webrahmen mit gewebter Tasche, ein Regal, ein Weidenhaus, ein Floß .....), in einer feierlichen Atmosphäre mit persönlichen Abschiedsworten überreicht, die auch gleichzeitig den „neuen Lebensabschnitt“ der Kinder anklingen lässt.
Zum Schluss möchten wir noch einen kleinen Einblick zum Geburtstagsfest in unserem Kindergarten geben. Am Morgen begrüßen wir das Geburtstagskind mit einem Lied. Zum regulären Frühstück gibt es einen besonderen Nachtisch, den die Eltern zubereiten. Dies kann ein Kuchen, eine Quarkspeise oder auch Obstsalat sein. Die Eltern und Geschwister sind zum Abschlusskreis eingeladen. Es wird die Geburtstagsgeschichte erzählt, in der für das Kind wichtige, bzw. besondere Ereignisse eingeflochten sind. Besonders freuen sich die Kinder auf ihr kleines Geschenk, die Karte, das Lebenslicht, Blumen und ihre Geburtstagskrone, denn alle diese Dinge machen diesen Tag zu etwas Besonderem und stellen das Geburtstagskind in den Mittelpunkt des Geschehens.